Herr Lektor entsteht
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Herrn Lektor auf youtube


Literaturwerkstatt


Der belesene und auch recht eigenwillige
"Herr Lektor"


stellt sich auf dieser Seite vor und erzählt seine eigene Entstehungsgeschichte.

Wie soll das funktionieren - der Herr ist doch noch gar nicht real?
Ja, das ist richtig, aber die Idee von ihm ist ja da. Und schließlich steckt in jeder Idee auch der mögliche Weg in die Umsetzung und Wirklichkeit!



Die Fotos zeigen in aller Kürze die Verwandlung unterschiedlicher Materialien, der zweidimensionalen Pappe und dem Zeitungspapier, in ein dreidimensionales Gebilde.
Endlich ist der Schädel geformt - der so wichtige Kopf. Zunächst ist er noch hohl, ohne eine Idee von Sein und Werden - aber das wird sich schon bald entwickeln.
Nach einer Nasenkorrektur ist es an der Zeit, für einen gesunden Teint zu sorgen. Acrylfarben - aber auch einfache Wasserfarben aus dem Tuschkasten - eignen sich prima dazu.

Hier sehen wir den Herrn, frisch geschminkt, zwar noch körperlos, aber schon mit einer gewissen Neugier auf Späteres.



Der markante Mund, von Maul wird erst später die Rede sein, zeigt einen Ansatz von harmlosen Zähnen. Der Dentist hat offenbar seinen Job gut gemacht.
Herr Lektor soll "Biss" bekommen, versprochen. Das ist aber eher in mentaler Hinsicht zu verstehen.
Der vorausschauende Optiker weiß, dass ein sich mit Büchern umgebender Mensch unbedingt eine leistungsstarke Lesebrille benötigt.

Ich, als "Kreateur" dieses eigenwilligen Geschöpfes, werde mit den späteren Äußerungen von Herrn Lektor natürlich NICHTS zu tun haben.
Wenn es mal so richtig zugespitzt satirisch zugehen sollte - halte ich mich schmunzelnd zurück - trage aber trotzdem die Verantwortung.

Ich werde der Figur in Kürze einen eigenen Willen geben und ihr den Kopf mit philosophischen Gedanken, Gedichten und auch allerlei Blödsinn füllen.
Welch eine Vorfreude!
Meine innere Stimme sagt mir: Herr Lektor, ich werde aus dir einen Zeitgenossen machen, der nicht aufs Maul gefallen sein wird.

Der Mund der Puppe macht schon prima klapp klapp. Er bewegt sich scheinbar zu ersten Sprechversuchen. Das könnte in etwa so klingen: "Hallo, hier bin ich"!

Eine erste Eigenwilligkeit zeigt sich, als der noch unfertige Herr Lektor in einem Anflug von Heldenverehrung glaubt, er sei ein guter Freund von Che Guevara.
Das Verkörpern dieser Figur verwirft er aber schnell wieder, denn Che weilt ja bekanntlich auf der uns abgewandten Seite der Wirklichkeit. Und die neue Wirklichkeit soll sich doch erst noch entwickeln.


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Nach Wochen des eifrigen Schneidens, Verklebens und Bemalens liegt das Resultat vor. Mit einem feierlichen Gefühl schlüpft meine Hand in den Schädel von H.L.!

Ich höre mich - nein, ich höre H.L. - mit einem langgezogenen "O" sagen:
"Hallooo, hier bin ich". Dabei bewegt er den Mund wie ein kleines Kind, das seine Stimme entdeckt hat und Sprechen lernt.
Ich bin mir sicher, er will mir zu verstehen geben, dass er nun endlich seinen Körper haben will. So, als würde er diesen Moment nicht mehr abwarten können.

Fix habe ich einen Karton zur Hand, schneide ihn auf, verändere die Form so, dass ein Brustkasten daraus entsteht. Seine Schultern polstere ich mit weichem Material aus.
Die sollen nicht zu breit und auch nicht zu schmal werden. Herr Lektor ist ein Kopfarbeiter, der dem Sport grundsätzlich nicht abgeneigt sein wird.

Zur Begrüßung in der Welt der Lebendigen erhält diese Kreatur natürlich passende Klamotten.
Er bekommt ein Hemd und eine Krawatte als kleidendes Willkommensgeschenk.
Was tat ein Herr Eder nicht alles für seinen Pumuckl. Und auch Carlo Collodi kleidete diesen liebenswerten langnasigen Pinocchio liebevoll ein.



Nach der anstrengenden Zeit der Entstehung, der fortschreitenden Charakterbildung - und schließlich der Auseinandersetzung mit dem ersten Buch - darf ein kleines Schläfchen doch nicht fehlen!


Und jetzt...

geht es endlich los. Die Klappmaulpuppe heißt von jetzt an "Herr Lektor". Sein Programm lautet: "herrlektorliest".
Schauen- und hören wir mal, was er uns zu erzählen hat!